Über meine Holzbildhauerei
„Klare, einfache Formen, mit der Axt gehauen,“ und dadurch eine Besinnung auf das Einfache, auf das, was uns wirklich wichtig ist im Leben, – das ist ein Ziel meiner Arbeit.
Meine Skulpturen sollen durch ihre Form, ihren Inhalt und durch die Art ihrer Entstehung, nämlich durch ein einfaches Werkzeug, die Axt, dazu beitragen.
„Am Anfang war das Ei“
war vor ca. 20 Jahren das Arbeitsmotto eines künstlerischen Neubeginns im Bereich der Holzbildhauerei. Nach einer Zeit der Malerei mit einer komplexen, z.T. verwirrenden Farben- und Formenvielfalt hatte ich das Bedürfnis nach Einfachem.
Ich wollte mir bewußt nicht mehr den Kopf über Diffiziles zerbrechen. Was lag näher, als mit der Urform Ei zu beginnen und zu sehen, was passiert… Ich hatte mir vorgenommen, nur solche Objekte herzustellen, die ich mit einer Axt zurechthauen kann, um gar nicht erst Gefahr zu laufen, mich wieder in eine falsche, letztlich (manchmal auch) verlogene Komplexität zu verirren oder gar zu flüchten…
Am Anfang meiner Arbeit mit Holz stand die Lust, mit einer Axt zu schlagen, ja sogar… , etwas zu zerschlagen…
Zunächst entstanden durch diese Arbeitsweise wie von selbst Ei-formen… (Erst während der Arbeit entwickelten sich Gedanken und Fragen, was diese von mir geschaffenen Formen für mich und andere bedeuten könnten.) Sie sind für mich Ur-formen des menschlichen Lebens…
Das Ei hat eine endeutig sinnlich-erotische Ausstrahlung, die eine Kugel in diesem Ausmaß nicht hat…
Das Ei ist Träger des Lebens. Das ist eine Binsenweisheit. Sie ist uns jedoch nicht immer gegenwärtig. Meine Arbeiten wollen dies ins Bewußtsein rufen.
,,Sie laden dazu ein, das Einfache wahrzunehmen und wirkenzulassen.“ (aus: Klaus Binke, Holzskulpturen, “Am Anfang war das Ei“, Katalog zur Ausstellung 1996)